03. Juni 2014
Nicht selten trifft es auch Erwachsene bis in Mark, wenn die eigenen Eltern sterben. Was mag dieser Moment erst für ein Kind bedeuten? Schließlich sind es die Eltern, die immer für ihr Kind da sind, die es umsorgen, ernähren, trösten, loben oder auch tadeln. Sie sind es, denen man uneingeschränkt vertraut und die einen vor Allem und Jedem beschützen. Und sie sind es auch, die ihre Kinder bedingungslos und ohne gegen Gegenleistung lieben. Der
Tod der Mutter oder des Vaters verändert das Leben eines Kindes radikal. Scheidungskinder sind manchmal in der gleichen Situation. Leid und
Trauer überkommt die Kinder und Jugendlichen. Aber auch Wut, Verzweiflung und Angst. Auch wenn sich das verbleibende Elternteil aufopferungsvoll kümmert, wissen viele Kinder nicht wohin mit ihren Gefühlen und wie sie das Geschehene verarbeiten sollen.
Wie viele Institutionen, kümmert sich das Hamburger Zentrum für Kinder und Jugendliche in
Trauer e.V. um die "Kleinen", wenn die Not am Größten ist. Stefanie Antoniadis-Wiegel, Vorstand des Vereins, erläutert die Wichtigkeit ihrer Arbeit: "Frühe Verlusterfahrungen im Leben eines Kindes oder Jugendlichen sind einschneidend und prägend. Besonders der
Tod naher Angehöriger erschüttert die Welt junger Menschen nachhaltig." Denn was der
Tod von Mutter oder Vater in einem Kind auslöst, ist von außen oftmals nicht sichtbar. Entsprechend wichtig ist es, betroffenen Kindern Zeit und Raum zu lassen, ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen. Das Angebot der Hamburger Zentrums ist vielfältig und versucht, den individuellen Bedürfnissen zu entsprechen. Die wichtigste Aufgabe des Zentrums ist, zu verhindern, dass sich die Kinder und Jugendlichen komplett zurückziehen. Letztlich geht es darum, Trauerarbeit zu leisten. Das unterscheidet die Kinder und Jugendlichen nicht von den Erwachsenen.
Neben der akuten Hilfe für Kinder ist das Hamburger
Trauer-Zentrum bemüht, sein Wissen weiterzugeben. So richtet sich das Angebot aus Vorträgen, Trainings und Workshops sowie individueller Beratung und Begleitung an Mitarbeitende von Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Arztpraxen, Palliativstationen und Hospize.
Mehr lesen Sie auch hier:
www.kinder-in-trauer.de
www.ndr.de/regional/hamburg/kinderintrauer101.html