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Bestattung
Die Bestattung, auch Beisetzung, Beerdigung oder Begräbnis genannt, wird nach dem Tod eines Menschen und immer häufiger auch nach dem Tod eines Tieres durchgeführt. Beigesetzt werden der Körper, die sterblichen Überreste oder die Asche des Verstorbenen. Es gibt verschiedene Arten der Bestattung und eine Vielzahl von Bestattungsritualen, die sich je nach Kultur, Religion und Gesetzgebung unterscheiden.

Wer sich nicht selbst um die Organisation und Durchführung der Feierlichkeit organisieren möchte oder kann, überlässt dies dem Bestatter. Wichtig ist, ob die Feier nach religiösem oder weltlichem Ritus abgehalten werden soll. Damit der Verstorbene angemessen gewürdigt wird, ist ein intensives Gespräch mit dem Religionsvertreter oder dem Trauerredner notwendig.


christlich:
Christliche Religionsgemeinschaften bzw. christlich geprägte Gesellschaften bestatten Ihre Verstorbenen üblicherweise auf Friedhöfen im Rahmen eines Aussegnungsgottesdienstes, einer Begräbnisfeier oder einer Andacht. Glockengeläut und letzte Worte sollen die Himmelfahrt der Seele begleiten. Zu den Ritualen gehören häusliche Totenwachen und der Leichenzug, bei dem der Tote zu Grabe getragen wird.
muslimisch:
Im Islam sind die Gebete, die rituelle Waschung und die Erdbestattung im Ablauf genau festgeschrieben. So soll der Leichnam einer Frau nur von Frauen und der eines Mannes nur von Männern gewaschen werden. Der oder die Verstorbene wird in Tüchern gewickelt und soll noch am gleichen Tag ohne Sarg rechtsseitig oder auf dem Rücken liegend mit Blickrichtung nach Mekka beerdigt werden. Da die islamischen Bestattungsgebräuche mit den Regelungen christlich geprägter Gesellschaften kollidieren, werden die Verstorbenen oftmals in die Heimatländer überführt. Mittlerweile sind in Deutschland auch islamische Grabfeldern auf Friedhöfe entstanden.
jüdisch:
Im Judentum sind Erdbestattungen vorgeschrieben. Mit dem Tod sind alle Juden gleichgestellt, was durch ein weißes Totengewand und den schlichten, schmucklosen Sarg Ausdruck findet. Bei der Beerdigung stehen Männer stehen am Grab und die Frauen dahinter. Es werden traditionell Psalmen zitiert, aber weder Musik gespielt noch wird das Grab oder der Sarg mit Blumen geschmückt. Im Anschluss folgen ein gemeinsames Essen und eine einwöchige Trauer. Für die Einhaltung der Vorschriften und um die ewige ruhe zu ermöglichen, gibt es in Deutschland gesonderte jüdische Friedhöfe oder gesonderte jüdische Grabfelder vielen städtischen Friedhöfen.
hinduistisch:
Im Hinduismus sind die Bestattungsregeln nach Tradition, Familie und Kaste sehr unterschiedlich. Alle vereint, dass der Tod die Reise ins Jenseits und zu Gott ist. Der Körper des Toten wird gewaschen und Totengebete werden gesprochen. Da eine öffentliche Verbrennung in Deutschland wie in ganz Mitteleuropa nicht möglich ist, wird dies im Krematorium durchgeführt oder es folgt eine Überführung zu einer traditionsgerechten Bestattung in der Heimat.
buddhistisch:
Nach der rituellen, häuslichen Aufbahrung ? diese erfolgt auch, wenn der Tod im Krankenhaus eingetreten ist ? folgt eine Abschiedszeremonie mit Gebeten und verschiedenen Riten, oft in Anwesenheit buddhistischer Mönche. Die Verstorbenen werden traditionell verbrannt und die Asche wird beerdigt.

Bestattungsart
Mittlerweile gibt es verschiedenste Arten der Bestattung. Hat der Verstorbene zu Lebzeiten seine Wünsche nicht geäußert, so ist es Aufgabe der Angehörigen, eine Form zu bestimmen. Grundsätzlich kann zwischen Erd- und Feuerbestattung gewählt werden. Ohne weitere Formalitäten ist eine Erdbestattung möglich. Bei einer Feuerbestattung muss dem Krematorium eine schriftliche Bestätigung des Verstorbenen oder eines nächsten Angehörigen vorliegen. Die Einäscherung ist die Voraussetzung für die Seebestattung oder alternative Formen, wie z.B. die Beisetzung in einem Friedwald. In der Regel müssen Seebestattungen beim Standesamt beantragt werden. Dazu genügt ein formloses Anschreiben mit Begründung.
Vor der Einäscherung findet, außer in Bayern, ein zweite Leichenschau statt, in der ein Amtsarzt nochmals einen natürlichen Tod bescheinigen muss. Im Zweifel werden Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Bestattungsinstitut
Ist kein Bestattungsvorsorgevertrag vorhanden, sind die Angehörigen aufgefordert, einen Bestatter zu beauftragen. Je nachdem, ob die Wünsche des Verstorbenen bekannt sind, wird mit dem Unternehmen festgelegt, welche Art der Bestattung vorgenommen wird. Dabei entscheiden die Hinterbliebenen, welche Aufgaben das Bestattungsinstitut übernehmen soll. Von der Überführung des Toten über die Ausgestaltung der Trauerfeier bis zu Behördengängen bieten die Unternehmen in der Regel eine Vielzahl von Dienstleistungen an.
Bestattungskosten
Kosten für eine Bestattung sind nach oben keine Grenze gesetzt. Daher ist es hilfreich, sich alle Kosten detailliert erklären zu lassen. Dabei ist es nicht pietätslos, Preise zu vergleichen und verschiedene Kostenaufstellungen zu vergleichen. Weigert sich ein Bestatter, ein detailliertes Angebot zu erstellen, ist eine Beauftragung wenig empfehlenswert.
Bestattungstermin
Bis wann eine Bestattung erfolgen muss, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.. Üblicherweise geschieht dies aber nach fünf bis zwölf Tagen. Der frühestmögliche Zeitpunkt ist 24 Stunden nach dem Ausstellen des Totenscheins. Bei einer Einäscherung mit anschließender Urnenbestattung können sich Angehörige bis zu sechs Wochen Zeit lassen.
Bestattungsvorsorge
Bevor ein Bestattungsunternehmen eingeschaltet wird, sollte schnellstmöglich geprüft werden, ob ein Bestattungsvorsorgevertrag abgeschlossen wurde. Je nach Vertragsgestaltung, wurden zu Lebzeiten verschiedene Regelungen getroffen, wie z.B. die Art der Bestattung, der Sarg, die Zeremonie, der Blumenschmuck oder auch die spätere Grabpflege.
Die vorab bezahlten Beträge werden zum Schutz vor einer Insolvenz des Bestattungsinstituts oder Missbrauch auf einem Treuhandkonto festgelegt. Da es sich bei der Bestattungsvorsorge um einen rechtsverbindlichen Vertrag handelt, ist ein Eingriff durch Angehörige und Erben nicht möglich.
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