Beschlossen: Bestattung ohne Sarg!

Monatelange Diskussionen sollen einer Neukonzeption der Rüsselsheimer Friedhöfe voraus gegangen sein. Dabei wurde auch eine wichtige Entscheidung getroffen: Grablegungen auch ohne Sarg sollen nun möglich sein. Das ist vor allem für die islamischen Rüsselsheimer vom Wichtigkeit, denn eine Beisetzung in Tüchern gilt im Islam als Brauch.

01. März 2013
Über insgesamt 24 Änderungsanträge mussten die Stadtverordneten in Rüsselsheim bei der Neuregelung der Friedhöfe abstimmen. Gegen die Stimmen der CDU wurde beschlossen, dass auf Rüsselsheimer Friedhöfen Grablegungen ohne Sarg und Urne möglich sind. Die Bestattung kann jetzt auch in Tüchern erfolgen, wie es zum Beispiel im Islam üblich ist. Grundlage dafür sind aktuelle gesetzliche Bestimmungen des Bundes und des Landes Hessen. Damit wurde auch ein weiterer Schritt getan, die Trennung von Kirche und Staat auf bundesdeutschen Friedhöfen voranzutreiben.
 
Die Bestattung in Tüchern ist allerdings nicht die einzige Neuregelung. Laut fr-online wurden auch eine neue Friedhofs- und Gebührensatzung, deutliche Gebührenerhöhungen mit dem Primat der Kostendeckung, die Gestaltung des Waldfriedhofs als Friedhofs-Park, ein islamisches Gräberfeld und „Kommunikationsinseln“ auf den Friedhöfen in Königstädten und Bauschheim beschlossen.

Und noch zwei wichtige Neuerungen wurden verabschiedet: Sobald die hessische Landesregierung ein entsprechendes Gesetz verabschiedet hat, dürfen in Rüsselsheim nur noch zertifizierte Grabmale verwendet werden, die ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Darüber hinaus wurde einstimmig in die Satzung aufgenommen, dass für tot-, fehlgeborene und abgetriebene Kinder eine Gemeinschaftsgrabstätte zur Verfügung gestellt wird.


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