12. April 2013
Insgesamt 14 mal brach der Bosnier Irhad S. in Häuser und Wohnungen in ganz Ostwestfalen ein. Die Bewohner waren zur gleichen Zeit auf einer Beerdigung. Diese dreisten Verbrechen beging der 57-jährige Bosnier in den Monaten Juni und Juli 2012. Jetzt steht er vor Gericht.
Nachdem die Zahl von Einbrüchen in der Region drastisch anstiegen und diese scheinbar immer dem selben Muster folgten, gründete die Bielefelder Kripo die Ermittlungskommission "Requiem". Das Muster war simpel: Irhad S. studierte die Todesanzeigen und suchte gezielt nach Traueranschriften und dem Datum für die Beerdigung. War beides angegeben, konnte er sich ausrechnen, dass die jeweilige Wohnung zum entsprechenden Zeitpunkt leer war.
Am 6. Juli 2012 tappte der Einbrecher jedoch in die Falle der Kripo. Alle in Frage kommende Häuser wurden mit Polizeibeamten gesichert. Nachdem er ein paar Mal an einem der Häuser vorbei gefahren ist, stieg er durch das Toillettenfenster ein und wurde dabei geschnappt.
Da sich die Kammer unter dem Vorsitz von Richter Georg Zimmermann im Vorfeld nicht auf eine Strafunter- oder Obergrenze festlegen konnte, platzte der Deal für ein mildes Urteil aufgrund der Beständigkeit des Täters. Sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft hatten sich wohl vorab auf eine Haftstrafe von drei bis vier Jahren geeinigt. Nun wird aber der Prozess wie gewohnt eröffnet.
Neue Westfälische