0,27 Sekunden benötigt Goolge, um über 300.000 Ergebnisse zum Thema Diebstahl auf dem Friedhof zu finden. Die meisten Einträge verweisen dabei auf Schlagzeilen der lokalen Tageszeitungen. Das Ergebnis: Auf Friedhöfen wird scheinbar alles geklaut, was nicht niet- und nagelfest ist.
09. Dezember 2013
Rohstoffe sind rar und Metall steht hoch im Kurs. Daher haben es Diebe heutzutage besonders auf Bronze, Messing, Kupfer und Eisen abgesehen. Wo anderswo ganze Hausverkabelungen aus Neubauten herausgerissen oder Kupferkabel von ICE-Trassen geklaut werden, sind auf Friedhöfen Bronzefiguren oder aufgesetzte Inschriften und Grablaternen aus Messing leichte Beute. Mit Schraubenzieher und Zange "bewaffnet", werden diese Verzierungen in Windeseile vom
Grabstein entfernt, eingesackt und später zu Geld gemacht. Deshalb raten Friedhofsverwalter, Steinmetze und Bestatter dazu, auf wertvollen und aufwendig gearbeiteten Grabschmuck möglichst zu verzichten. In jedem Fall sollte der Schmuck vom Fachmann gut befestigt sein. Aber auch das ist kein 100%-iger Schutz. Besser ist es, man kalkuliert den Diebstahl gleich bei den Überlegungen zur Grabgestaltung ein. Das ist zwar kein schöner Gedanke, aber ein realistischer.
Aber nicht nur Metall gilt als beliebtes Diebesgut. Gerne werden auch Fahrräder und Handtaschen entwendet. Gerade ältere Damen und Herren rücken ins Visier der Diebe. Sie können in den seltensten Fällen schnell genug reagieren können, wenn bei der Grabpflege zur Seite gelegte Dinge blitzschnell weggeschnappt werden. Die Polizei rät dazu, niemals größere Geldbeträge oder Wertsachen mit auf den
Friedhof zu nehmen. Wer auf eine Handtasche verzichten kann, sollte es besser tun.
Darüber hinaus sollte für den Friedhofsbesuch eine Zeit gewählt werden, zu denen gewöhnlich auch andere Friedhofsbesucher anwesend sind. In einigen Städten und Gemeinden gibt es sogar Hol- und Bringdienste bzw. Friedhofstaxis. So kann man sich sicher der Heimweg begeben und muss nicht fürchten, bis nach Hause von möglichen Einbrechern verfolgt zu werden. Das ist mittlerweile zu einer beliebten Methode geworden, altere Leute auszuspionieren um später in deren Wohnung einzusteigen.
Gegen Diebstähle auf Friedhöfen nachhaltig etwas zu unternehmen, birgt kaum realistische Chancen. Die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltungen können über ihre Tätigkeiten hinaus nicht auch noch den Wachdienst übernehmen. Das geht aufgrund der Größe vieler Friedhöfe auch gar nicht. Einen privaten Dienst zu engagieren, würde allein unter dieser Voraussetzung schon unbezahlbar sein.
Auch wenn wir das Thema an dieser Stelle nicht unnötig dramatisieren wollen, ist dennoch ein wenig Vorsicht geboten.