Jeder trauert anders. Aber alle brauchen Trost. Drei Neuerscheinungen
auf dem Büchermarkt widmen sich diesem Thema - auf sehr
unterschiedlicher Art: Als eine Art Anleitung, als Bilderbuch und auch
als Auseinandersetzung. Lesen Sie hier mehr.
30. November 2012
Das "letzte Fest"
Mit dem Buch "Das letzte Fest" entwerfen die Nicole Rinder und Florian Rauch im Prinzip eine Anleitung zum Trauern. Denn - so haben die beiden Bestatter herausgefunden - lässt unsere Gesellschaft wenig Platz für
Trauer. Stress durch jede Menge Organisation in kürzester Zeit, ungewohnt viel Bürokratie und die Sorge ums liebe Geld verhindern eine echte Trauerkultur. Dabei stützen sich die beiden Autoren nicht nur auf Ihre Erfahrungen als Bestatter. Nicole Rinder erlebte selbst eine einfühlsame Begleitung beim
Tod ihres Sohnes. Den richtigen Umgang mit diesem Thema und eine intensive Auseinandersetzung möchten sie und ihr Mit-Autor mit ihrem Buch fördern hat sie bewogen mit diesem Thema möchte sie nun weitergeben. Sie beschreiben unter anderem Rituale, die Hinterbliebene und Freunde begehen können - und die sich erfrischend vom üblichen Trauerrepertoire abheben.
Nicole Rinder, Florian Rauch: "Das letzte Fest". Irisiana Verlag
176 S., 14,99 Euro.
"Vom Anfang im Ende"
Joachim Ringelnatz, Berthold Brecht, Reinhard Mey, Martin Luther und auch die Beatles gehören mit ihren Gedichten und Texten zu den gesammelten Werken in dem Büchlein "Vom Anfang im Ende. Ein Trostbuch für Tage in Moll". Liebevoll ausgesuchte Bilder umrahmen die Themen
Tod und
Trauer, Schuld und Vergebung, aber die Bedeutung der Feiertage Ewigkeitssonntag oder Buß- und Bettag. Der Herausgeber Hamburger Verein Andere Zeiten sagt über sein neustes Werk selbst, es sein ein Buch, das man in dunklen Momenten immer mal wieder in die Hand genommen werden soll. Das Buch umfasst 84 Seiten mit zahlreichen farbigen Bildern in festem Einband samt Lesebändchen sowie einer kleinen Überraschung.
"Vom Anfang im Ende. Ein Trostbuch für Tage in Moll", Verlag Andere Zeiten
84 S., 7,50 Euro.
"Warum nur, Gott?"
Seine eigenen Kinder zu begraben, soll zu den schlimmsten Erlebnissen überhaupt zählen. Eltern stürzen meist in tiefe Verzweiflung und fragen sich, warum ein unschuldiges Kind sterben musste. Wie konnte Gott das zulassen? Wie lassen sich Gottes Güte einerseits und seine Allmacht andererseits vereinbaren, wenn Söhne, Töchter und Geschwister viel zu früh aus dem Leben scheiden? Diesen und anderen Fragen gehen Bärbel Friedrich, Elisabeth Korgiel und Jan Salzmann nach. Die drei Hamburger Autoren haben ihre eigenen Trauergefühle, ihre Wut und Schmerzen und die etlicher anderer "verwaister Eltern" in einem berührenden Buch zusammengefasst. Kombiniert werden die Erfahrungsberichte mit Sachbeiträgen zur Theodizee aus verschiedenen Epochen und Glaubensrichtungen.
B. Friedrich, E. Korgiel, J. Salzmann (Hg.): "Warum nur, Gott? Glaube und Zweifel nach dem Tod eines Kindes"
Gütersloher Verlag, 224 S., 14,99 Euro.