Bestattungskosten

Für viele ist klar: Der letzte Weg des irdischen Daseins soll zu einem schönen und würdevollen Abschied werden. Auch wenn es im ersten Moment als pietätslos erscheint: Auf die Kosten zu achten und mehrere Angebote einzuholen, ist nicht nur Ihr gutes Recht. Es ist auch enorm wichtig, um Schulden oder Streit innerhalb der Familie zu vermeiden. Denn die Kosten für eine Bestattung gehen schnell in die Zehntausende. Eine Grenze nach oben gibt es nicht.

Im Durchschnitt kostet eine Bestattung rund 7.000 Euro. Erfahrungsgemäß rechnen die Hinterbliebenen mit maximal der Hälfte. Das liegt zum einen daran, dass den meisten die Erfahrungswerte fehlen, welche Leistung was kostet. Zum anderen ist oftmals nicht bekannt, welche Leistungen überhaupt in Anspruch genommen werden müssen bzw. können.

Kosten für den Bestatter

Die Älteren unter uns kennen noch das gesetzliche Sterbegeld, das die Krankenversicherung bis 2004 gezahlt hat. Mit dem Wegfall dieser Leistung müssen sämtliche Kosten aufgrund der gesetzlichen Kostentragungspflicht von den Erben bzw. von den Unterhaltspflichtigen übernommen werden. Da das Bestattungsinstitut den größten Kostenfaktor stellt, lohnt es sich, eine detaillierte Aufstellung aller Leistungen zu erfragen. Darüber hinaus ist es nicht pietätslos, ein zweites Angebot von einem anderen Institut einzuholen. Wie in fast allen Branchen üblich, sind auch Bestattungsinstitute dazu verpflichtet, alle Preise offen zulegen. Alle Preise müssen mit der gesetzlichen Mehrwertsteuer angegeben sein. Bitte achten Sie darauf!

Ein gutes Bestattungsunternehmen hilft, berät und übernimmt viele Aufgaben für einen würdevollen Abschied. Diese vertrauensvolle Dienstleistung macht - je nach Umfang der Leistungen - mindestens ein Drittel der Gesamtkosten aus. Rechnen Sie mit einer durchschnittlichen Summe zwischen 1.000,00 und 5.000,00 Euro.

Überblick über die wesentlichen Kosten
Massiver Kiefersarg 400 - 1.000 Euro
Massiver Edelholzsarg 1.000 - 4.000 Euro
Einfache Urne 50 - 130 Euro
Schmuck-Urne 130 - 700 Euro
Sargausstattung mit 50 - 150 Euro
Kissen, Decken, Polster, Bekleidung 50 - 150 Euro
Ankleiden und Einsargung 80 - 150 Euro
Innerörtliche Überführung 50 - 200 Euro
Preis bei weiteren Strecken 1,0 - 2,0 Euro/km
Aufbahrung 60 - 300 Euro
Verwaltungskosten 30 - 250 Euro

Erteilen Sie dem Bestattungsinstitut den Auftrag, sich um Behördengänge, die Trauerfeier inklusive Musik, die Anzeigenschaltung, das Versenden von Trauerkarten und -briefen sowie Vereinbarungen mit der Friedhofsverwaltung zu kümmern, werden diese Kosten auch auf der späteren Rechnung erscheinen.

Kosten für den Friedhof

Die Gebühren für die Grabnutzung und die Verwaltung können sehr unterschiedlich sein. Diese setzt die jeweilige Friedhofsverwaltung fest. Ein entscheidender Kostenfaktor bei den Friedhofsgebühren ist die gewählte Grabstätte.

Vielfach wird der Kauf einer Grabstelle gesprochen. Das passiert aber in den seltensten Fällen. Vielmehr wird das Grab für eine bestimmte Dauer gemietet. Die Ruhedauer liegt, je nach Friedhof, zwischen 20 und 30 Jahren und kann bei Bedarf verlängert werden.

Überblick über die wesentlichen Kosten
Friedhofsgebühren inkl. Beisetzungsgebühren, Grabmahlgenehmigung und Grabnutzungsgebühr ≈ 600 - 4.000 Euro

Kosten für den Grabstein

Im Todesfall muss vieles schnell organisiert und entschieden werden. Bei der Auswahl des Grabsteins haben Sie üblicherweise ein paar Monate Zeit. Das ist auch gut so. Denn ein würdiges und geschmackvolles Denkmal zu finden, ist nicht einfach. Außerdem soll der Stein das Grab auch ein paar Jahrzehnte schmücken.

Die meisten Grabsteine werden heute industriell gefertigt. Wer das nicht möchte, kann sich vom Steinmetz einen individuellen Grabstein fertigen lassen. Daher ist mit großen Preisunterschieden zu rechnen. Eine außergewöhnliche, künstlerische Arbeit rechtfertigt ebenso einen höheren Preis wie höherwertiges Steinmaterial. Je nach Friedhofsordnung sind aber gestalterische Grenzen gesetzt. Lassen Sie sich unbedingt beraten.

Ein wesentlicher Kostenfaktor ergibt sich aus dem Setzen des Steins am Grab. Dafür wird die alte Einfassung entfernt und ein ordentliches Fundament geschaffen.

Überblick über die wesentlichen Kosten:
Steinmetz inkl. Grabstein, Beschriftung, Setz- und Fundamentarbeiten, Einfassung ≈ 300 - 5.000 Euro

Kosten für die Grabpflege

Grabpflege ist ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Nicht nur deshalb übernehmen viele Angehörigen diese Aufgabe. Denn die Pflege des Grabes gehört zur Würdigung des verstorbenen und ist Teil der liebevollen Erinnerung.
Für alle, die diese Aufgaben nicht übernehmen können, besteht die Möglichkeit, eine Gärtnerei damit zu beauftragen. Stimmen Sie genau ab, welche Art und welcher Umfang von Pflege übernommen werden soll. Das regelmäßige Aufstellen frischer Blumen rechtfertigt natürlich einen anderen Preis als das Stutzen eines Bodendeckers. Die (Friedhofs-)Gärtnereien beraten Sie gerne.

Überblick über die wesentlichen Kosten
Friedhofsgärtner für Erstanlage und Dauergrabpflege für 20 Jahre ≈ 200 - 12.000 Euro
von: Michael Kraus-Schartner, 21.03.2012

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