Sarg selbst gebaut. Aber auch erlaubt?

Der Tod ist - wie das Leben auch - etwas ganz Individuelles. Viele bereiten bereits deshalb zu Lebzeiten ihre letzte Reise vor. Dazu kann auch die Auswahl eines Sarges gehören. Doch nicht immer gefällt das Angebot oder es ist schlicht weg zu teuer. Der Selbstbau könnte eine Alternative sein.

20. August 2014
Eine Erdbestattung ohne Sarg ist in Deutschland nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich und dann zumeist Muslimen vorbehalten. Aber auch für eine Feuer- und spätere Urnenbestattung ist ein Sarg die Voraussetzung. Doch ist der selbst gebaute Sarg überhaupt erlaubt?

Grundsätzlich gibt es keine Norm, wie ein Sarg beschaffen sein muss. Dennoch empfiehlt es sich immer, sich bei der jeweiligen Friedhofsverwaltung zu informieren und die Bedingungen nachzufragen. So kann geklärt werden, ob das Vorhaben den Vorschriften der jeweiligen Friedhofsordnung und des zuständigen Landesbestattungsgesetzes entspricht. Im Niedersächsisches Bestattungsgesetz (BestattG) in der konsolidierten Fassung vom 16.12.2005 ist beispielsweise zu lesen: "Leichen sind in geschlossenen, feuchtigkeitshemmenden Särgen zu befördern. In den Fällen des § 4 Abs. 5 ist ein widerstandsfähiger und feuchtigkeitsundurchlässiger Sarg zu verwenden." Diese recht schwammige Vorgabe wird in der Friedhofsordnung dann konkretisiert. So kann es sein, dass einige Ordnungen als Material lediglich verrottbares Holz vorgeben, andere dagegen ausdrücklich Voll- bzw. Massivholz vorschreiben.

Je nach handwerklichem Geschick und Fantasie lassen sich einfache und dennoch geschmackvolle Särge auf der heimischen Werkbank schreinern. Ein leichtes Unterfangen ist das allerdings nicht, denn neben der Form muss vor allem die Tragkraft und Stabilität stimmen. Das gängige Maß ist 200 x 80 x 60 cm (Länge x Breite x Höhe). Auf umweltschädliche Klebstoffe und Lacke sollte man prinzipiell verzichten. Nicht fehlen darf hingegen eine Schüttung von mindestens 5 cm saugfähigen Materials, um den Austritt von Flüssigkeiten zu verhindern. Dafür können Sägespäne oder Papierschnitzel verwendet werden. Wer eine Auskleidung möchte, dem empfiehlt sich biologisch abbaubare Baumwolle, Viskose oder das so genannte Bitukrepp, ein Doppelkrepp-Papier mit einer dichtenden Bitumenschicht.

Eine bebilderte Anleitung für einen selbst gebauten Sarg zur Feuerbestattung finden Sie hier: feuerundnaturbestattung.wordpress.com

Bild: Wikipedia
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